Achterbahnfahrt der Gefühle

So unsicher und unbeständig wie das Wetter zeigte sich das Spiel des RSV gegen die Reserve des SC Verl. Nach der Klatsche gegen Clarholz zeigte sich RSV von Beginn an deutlich verbessert. Der RSV suchte sein Heil in der Offensive und setzte nicht auf die fehlgeschlagene Mauertaktik. Die Gegenspieler wurden früh attackiert und gut gedoppelt. Bereits in der Anfangsphase hatten die Rot-Schwarzen zwei gute Torchancen, die jedoch noch nicht zum gewünschten Erfolg führten. So kam es wie es kommen musste. Verl, das bis dato noch nicht einen vernünftigen Angriff vorgetragen hatte, ging nach einem Abstimmungsfehler in der RSV-Defensive in der 17. Minute in Führung. Die Führung für die Verler währte aber nicht lange. Bereits 5 Minuten später konnte der RSV aus der optimischen Überlegenheit Profit schlagen. Nach einem abgeblockten Freistoß kam Hagemann aus 20 Metern an den Ball. Sein Schuss schlug (zum Glück) fehl und landete beim völlig freistehenden Daniel Schlingmann, der den Ball samt Keeper über die Linie wuchtete. Nach noch nicht einmal einer halben Stunde erzielte der RSV einen weiteren Treffer und ging mit 2-1 in Führung. Schönfelder legte den Ball auf der halbrechten Seite auf Rethmeier ab, der von der Strafraumkante trocken vollendete.
Nach der Führung verließ den RSV der Mut. Verl wurde stärker und drängte auf den Ausgleich. Barntrup zog sich in die eigene Hälfte zurück und überließ Verl die Spielgestaltung. Bis zur Pause ergaben sich jedoch keine Chancen für den Gast, sodass sich der RSV mit einer 2-1 Führung in die Pause verabschiedete.

Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel körperbetonter und deutlich intensiver. Ein Revanchefoul an ‚Paule‘ Funk sahen weder der Schiedsrichter noch seine beiden Assistenten. Nach knapp einer Stunde wurden die Verler Angriffsversuche belohnt. Ein Distanzschuss schlug unhaltbar für den gerade aus den Flitterwochen zurückgekehrten Felde im Gehäuse ein. Die Barntruper Defensive hatte dem Torschützen auf seinem Weg durch die eigene Hälfte lediglich brav Geleitschutz gegeben. Eine Viertelstunde vor Schluss dann der Schock für alle RSV-Fans. Ein Freistoß der Verler von der Strafraumkante schlug zum Entsetzen aller im RSV-Tor ein. Nach einer 2-1 Führung lag der RSV nun mit 2-3 zurück und niemand wusste warum???
Wer dachte, dass sich der RSV in sein Schicksal ergab, der irrte sich gewaltig. Bereits fünf Minuten später konnte das Kopfballungeheuer Schönfelder nach einem Hagemann-Freistoß den erneuten Ausgleich erzielen. Dieses gab dem RSV neuen Schwung für die Schlussphase, in der sich die Ereignisse überschlugen. Der eingewechselte Altrogge lief zunächst gemeinsam mit Hagemann allein auf den Verler Keeper zu. Anstatt den völlig blanken Hagemann anzuspielen, der das Leder nur über die Linie drücken musste, entschied sich der Schwatte, sein Glück selbst zu versuchen. Der Keeper parierte zur Ecke. Wer eine mögliche Führung zu leichtfertig und egoistisch vergibt, darf doch nicht belohnt werden. DOCH, er darf. Bei der anschließenden Ecke war es ausgerechnet Altrogge, der den Ball am langen Pfosten in den Verler Kasten köpfte. Grenzenloser Jubel machte sich breit.
Nach schier endloser Nachspielzeit hatte der RSV die ersten 3 Punkte in der neuen Saison auf dem Konto. Am nächsten Wochenende steht für den RSV das Lippe-Derby gegen den SC Bad Salzuflen auf dem Programm. Auch hier möchte der RSV eine gute Rolle spielen und vielleicht einen Punkt aus der Kurstadt entführen.

Aufstellung RSV:
Felde (C) – Kryker (Neide) – D. Schlingmann – Maule – Meier – Funk – Sölter – Schalofsky – Hagemann – Schönfelder – Rethmeier (Altrogge)

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