SVE Jerxen Orbke – RSV Barntrup 2:1
Wenn man bis in die Nachspielzeit mit 1:0 führt, sollte man meinen, dass man auch gewinnt oder zumindest noch einen Punkt entführen kann. Dass dies nicht immer der Fall ist, hat jüngst die Champions League Partie Dortmund gegen Malaga bewiesen. Auch der RSV bekam diese schmerzliche Erfahrung beim Auswärtsspiel in Jerxen zu spüren. Ein Elfmeter und ein schöner Schlenzer bedeuteten den technischen K.O. für Rot-Schwarz.
Doch der Reihe nach:
Für den privat verhinderten Coach Freitag stellten Haase und der verletzte Daniel Schlingmann das Team auf die Aufgabe ein. Wie bereits in den letzten Spielen wollte man aus einer geordneten Defensive Nadelstiche nach vorne setzen.
Den ersten dieser Stiche setzte Olli Sölter bereits in der Anfangsphase, als er mutterseelenallein auf Jerxen’s Keeper zuging, den Abschluss dann jedoch verpatzte. In der Folge zeigte sich die Heimmannschaft offensiver und hatte einige gute Schussmöglichkeiten, die jedoch von der RSV-Defensive geblockt oder von Keeper Ehlert entschärft wurden.
Nach knapp einer halben Stunde meldete sich dann der RSV zurück. Erneut ging es über den im rechten Mittelfeld aufgebotenen Sölter, der sich schön auf außen durchsetzte. Seine Hereingabe erreichte den eingerückten Funk, der jedoch nicht sofort den Abschluss suchte, sondern den Ball schließlich in der kompakten Eintracht-Defensive verlor. Da war mehr drin.
Bis zur Pause blieb die Partie ohne weitere nennenswerte Chancen auf beiden Seiten. Ein gerechtes, aber nicht unansehnliches 0:0 im Lippederby.
Mit dem Anpfiff zum zweiten Durchgang nahm die Partie dann Fahrt auf. Zunächst vergab Jerxen aus aussichtsreicher Position die Führung, im Anschluss hatte Hoffmann auf Seiten des RSV Pech im Abschluss. Seine Direktabnahme strich nur Zentimeter am gegnerischen Gehäuse vorbei.
Wenig später durfte der RSV-Anhang dann jubeln. Nach einem erneut schönen Angriff über die rechte Seite wurde Hoffmann’s Schuss zunächst geblockt. Den Abpraller versenkte Hagemann sehenswert zur Führung in die Maschen.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Jerxen scheiterte zunächst mit einem Freistoß am wachsamen Ehlert, kurz darauf parierte Jerxen’s Schlussmann gegen Lesemann ebenso überzeugend.
In der Schlussphase setzte Jerxen alles auf eine Karte und brachte den angeschlagenen Schönwälder in die Partie. Sein Kopfball, im Anschluss an einen Eckstoß, landete zunächst noch neben dem RSV-Tor, doch dann folgte die Nachspielzeit, in der das Spiel auf den Kopf gestellt wurde.
Bei einer Flanke von Jerxen reklamierte der RSV Abseits. Die Pfeife des Schiris blieb stumm. Der Ball landete schließlich bei Sölter, der den heranstürmenden Will zu spät sah und ihm, beim Versuch den Ball zu klären, das Bein zur Sichel trat. Keine Frage, Strafstoß. 1:1 nach 92 Spielminuten.
Wer nun dachte „OK, dann retten wir wenigstens den Punkt über die Zeit“, sah sich getäuscht. Jerxen hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Nach einem langen Ball wurde Neide beim Versuch den Ball wegzuköpfen, deutlichst unsauber attackiert. Die Pfeife des Unparteiischen blieb erneut stumm. Der Ball gelangte so zu Will, der mit einem perfekten Schlenzer von der Strafraumecke das Glück für Jerxen perfekt machte.
Zurück blieb eine jubelnde Heimmannschaft und ein zutiefst enttäuschter RSV, der sich in der Nachspielzeit noch die Butter vom Brot nehmen ließ. Warum der Schiedsrichter sowohl die klare Abseitssituation vor dem Ausgleich, aber vor allem das eindeutige Foul an Neide vor dem Führungstreffer nicht unterband, bleibt wohl leider ein Rätsel.
Aufstellung RSV:
Ehlert – Kryker – Bobe – Neide – Schalofsky – Funk (Aschti) – S. Schlingmann (Meier) – Hagemann – Sölter – Hoffmann – Lesemann (Lindemeyer)
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